Röntgenlauf Remscheid über 63 km ~ 01. November 2005 Was den Lauf anging, fuhr
ich mit gemischten Gefühlen nach Remscheid. Da ich in den letzten Monaten und
Wochen nach Erkrath nicht mehr meine gewohnte Leistung bringen konnte und meist
schon nach 2,5 – 3 Stunden so schlapp war, dass ich entweder eine Pause machen
oder das Tempo stark drosseln musste um ins Ziel zu kommen. Noch während der
Fahrt sagte ich zu Gabi, dass ich es gemächlich angehen lassen wollte um dann
eventuell auf dem letzten Drittel aufzudrehen. So viel zur Planung. Die Ausführung war leider
eine andere, da ich jede Menge Bekannte von unserer Ankunft Samstagmittag bis
zum Start am Sonntagmorgen getroffen hatte. Ich stellte mich sehr weit vorne in
den Startblock um den Massen an Halbmarathonis und Marathonis zu entgehen.
Dadurch hatte ich auch gleich einen 5er Schnitt auf den ersten fünf Kilometern.
Danach kontrollierte ich die Uhr nicht mehr sondern lief nach Puls. Den bekam
ich allerdings nach circa 25 km selbst an den Bergabstücken nicht mehr unter
160 Schläge, was normalerweise kein Problem ist. So drosselte ich mein Tempo
leider viel zu spät und brauchte in etwa 10 km, bis ich wieder in meinem
üblichen Pulsbereich für einen Ultralauf lag. Die Strecke war sehr
profiliert und die Höhendifferenz war deutlich heftiger als im Streckenplan
aufgeführt. Normalerweise kommt mir solch eine Profilierung sehr entgegen, doch
nun war ich bei 40 km schon so platt, dass ich ans Aufhören dachte. Aber da ich
bereits bei meinem letzten 12 Stunden Lauf in Köln aufgegeben und eine längere
Pause nach vier Stunden eingelegt hatte, wollte ich unbedingt wieder einen
Ultra durchlaufen, wenn auch mit deutlich gedrosseltem Tempo. Ab 50 km stellten
sich dann auch die ersten Krämpfe in den Oberschenkeln ein, die sich im Verlauf
der letzten Kilometer mit den Waden abwechselten. An einen vernünftigen
Laufrhythmus war nicht mehr zu denken. An den Steigungen ging ich, bergab
musste ich wegen meiner Krämpfe langsam machen und auf den Geraden hatte ich
höchstens noch einen 7er Schnitt. |